Mittwoch, 4. Januar 2006

Geschichte der Pädagogik - Es war einmal..

Es war einmal.., so möchte ich meinen heutigen Beitrag beginnen, es war einmal ein bedeutender Pädagoge, der im Kreis Flensburg (Großenwiehe) im Jahre 1884 geboren wurde.
In diesem Beitrag möchte ich kurz das Leben von Peter Petersen skizzieren.


peter-petersen
Bildnachweis: http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/reformpaedagogik/foto/peter-petersen.jpg

Peter Petersen wächst als ältestes von sieben Kindern auf einem kleinen Hof auf und absolviert am Flensburger Gymnasium das Abitur. Seine späteren Schulreformbemühungen gründen, laut späterer Überlegungen, auf seinen Erfahrungen, die er in der Dorfgemeinschaft von Großenwiehe und in seiner Grundschulzeit (er war in einer Klasse mit Schülern aller Alterstufen) macht. Im Alter von 20 Jahren beginnt er das Studium der Theologie, Anglistik, Geschichte und Philosophie an der Leipziger Unversität. Vier Jahre später schreibt er seine Dissertation über die Philosophie Wilhelm Wundts.
Peter Petersen wird darauf Oberlehrer am Hamburger Johanneum-Gymnasium. Hamburg ist zu dieser Zeit (1909) auch Brennpunkt für bildungs-/schulreformatorische Ideen. 1912 übernimmt Petersen im Zuge dieser Umschwungsbemühungen den Vorsitz des Bundes für Schulreformen. Geprägt von bedeutenden Erfahrungen im Bereich der Arbeitsschul-, Landerziehungsheim- und Kunsterziehungsheimbewegung übernimmt er 1923 den Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft an der Universität Jena. Das Modell der empirischen und Montessori-Pädägogik findet zudem in seinen Forschungen an der, der Universität angeschlossenen, Versuchsschule immer wieder Anklang. Das Grundprinzip der Jenaplanpädagogik stellt dabei das soziale Wirken unterschiedlicher Altersgruppen bei Lernprozessen dar. Anders gesagt: "Wechselseitiges Helfen" auf der Basis verschiedener Erfahrungen der gemischten Altersgruppen ist elementarer Bestandteil seiner pädagogischen Erkenntnisse. Ein wichtiges Datum für die weltweite Notiz und Übertragung von Petersens Reformpädagogik ist das Jahr 1927, in dem der Kongress von Locarno stattfindet. Seine Schrift "Der kleine Jenaplan" wird in 10 verschiedene Sprachen übersetzt und ist noch heute ein wichtiger Bestandteil der Reformpädagogik. Peter Petersen, der nie der NSDAP angehörte, hält während des Krieges Vorträge vor NS-Eliten und wird nach Ende des Nationalsozialismus aufgrund eben dieser fehlenden Angehörigkeit zum kommissarischen Leiter der neu gegründeten Jenaer "Sozialpädagogischen Fakultät" ernannt. Unter der politischen Führung der SED wird er drei Jahre später abgesetzt, seine Prüfungszulassung wird ihm entzogen. 1952 stirbt Peter Petersen.

(Vergleiche: http://www.br-online.de/wissen-bildung/thema/reformpaedagogik/bio-petersen.xml [Stand 03.01.06])

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