Dienstag, 31. Januar 2006

Veranstaltung vom 21.12.2005

Die drei Affen

039
(Bildnachweis: http://www.christa-guenter-krause.de/)

Das sind die berühmten 3 Affen, die als Allegorien - Ingrid Fritsch spricht hier von Motiven - für die menschlichen Kommunikationsvoraussetzungen stehen. Diese Voraussetzungen sind den Meisten wohlbekannt, dennoch nenne ich sie nochmal in Verbindung mit der Allegorie. Der Mensch muss die Fähigkeiten besitzen, sich verbal auszudrücken (sprechen), optische Reize umzusetzen (sehen) und auf akkustische Signale (hören) zu reagieren. Dies - verbunden mit (Selbst-)Bewusstsein und einem Motiv - stellt also, meiner Meinung nach, die Grundlage jeder Kommunikation dar.
Es gibt natürlich auch Menschen, die trotz einer oder mehrerer Behinderungen erfolgreich kommunizieren (können), aber dies möchte ich bei der Erklärung der Allegorien nicht weiter vertiefen.

Das Bild der 3 Affen geht demnach angeblich auf den Gründer der buddhistischen Tendai-Lehre (Dengyo Daishi) zurück, der 822 n.Chr. gestorben ist. In Indien, genauer gesagt, in der Kamakura-Zeit von 1185-1392 war dieses Sinnbild sehr bekannt. Es erfährt aber in den unterschiedlichen Geschichtsepochen diverse Interpretationen. So deuteten Intellektuelle es als Gleichnis für eine Zeit, in der die Urbevölkerung noch nicht fähig war, mit den genannten Kommunikationsvoraussetzungen umzugehen. In einer anderen Epoche stand es als Warnung für die Bevölkerung politisch-opportunistische Aktivitäten zu unterbinden. Auch eine Verbindung oder besser gesagt ein Aberglaube, der sich auf den Seelenfrieden und das eigene physische Heil bezieht, wird in der Mythologie verschiedener Kulturen angesprochen.

In der Pädagogik hat dieses Gleichnis folgende Interpretation erfahren: Jede/r durchschnittliche Schüler/in hat pro Tag ungefähr 8 Sekunden Redezeit. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Schüler/innen
a) nichts sehen
b) nichts hören
c) nichts sagen.

Welche Voraussetzungen bedingen diese kurze Redezeit?
Nun, dazu können sicherlich mehrere Argumente gefunden werden, die sowohl den Schüler "beleuchten", als auch den Lehrer - samt seiner Kompetenzen und gewählten Sozialform im Unterricht. Wichtig ist aber, dass an vielen Schulen immer noch größtenteils in Form des Frontalunterrichts unterrichtet wird. Ein Fehler, der sich in der obengenannten Beobachtung niederschlägt.

Wie kann dieser Problematik entgegengewirkt werden?
Auch hier ist die Antwort nicht einfach, da es keine Ideallösung gibt, die alle Faktoren berücksichtigt. Allerdings kann der Lehrer/die Lehrerin unterstützend wirken, indem er/sie dem Schüler einen größeren Beteiligungsgrad am Unterricht ermöglicht. Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden. Idealerweise wird nur ein Impuls gegeben, der zu einer Diskussion innerhalb der Klassengemeinschaft anregt.
Ein optimierter Unterricht spricht zudem alle Sinne an, denn wenn alle Sinne aktiviert werden, ist ein Lernprozess um ein erhebliches Maß erleichtert.
Zudem sind Pausen/Lernpausen bei der Verarbeitung und Vernetzung von Informationen sehr hilfreich. Dies ist ein ganz wichtiger Punkt, der noch zu wenig Beachtung im Unterricht findet.
Ein weiterer Punkt könnte sein, dass der Lerninhalt einer Unterrichtseinheit zusätzlich mit Spielen angeboten und verinnerlicht wird.

Wie sich an meinen Punkten zeigt, gibt es viele, den Lernprozess eines Schülers, unterstützende Aspekte, die sogar noch ergänzbar sind. Wichtig ist nur, dass Bemühungen in Form eines Sozialformwandels, +...+...+.. gezeigt werden, damit Lernen und Unterrichten in einer sich ständig verändernden Zukunft erfolgreicher und zufriedenstellender werden.

(Vergleiche mit Fritsch, Ingrid nach Ohnuki-Tierney, Emiko, The monkey as mirror: symbolic transformations in
Japanese history and ritual, Princeton University Press 1987, S.68-71) http://www.uni-trier.de/uni/fb2/j-studien/mail/2318.html

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